Wie auch in “Geschichte von Sourbrodt” erwähnt, wurde die Vennbahn im Jahr 1882 vom preußischen Staat gebaut. Im Jahr 1893 plante die preußische Militärverwaltung die Einrichtung des Truppenübungsplatzes Elsenborn. Der “Bahnhof Sourbrodt” wurde zur Verladestation für die auf dem Gelände übenden Einheiten.

Bei der Eröffnung der Strecke Malmedy-Monschau war der Weiler Sourbrodt nicht mehr als eine Haltestelle, etwa einen Kilometer von den ersten Häusern entfernt. Dies sollte sich jedoch ändern. 1889, vier Jahre nach der Einfahrt des ersten Vennbahnzuges in Sourbrodt, erhielt Sourbrodt einen Bahnhof. Dieses Bahnhofsgebäude sollte ein Vorzeigeobjekt der Zeit werden. Nach und nach siedelten sich viele Unternehmen an, darunter auch unser Hotel.
Es ist sehr schwierig, das genaue Gründungsdatum und die nachfolgenden Besitzer herauszufinden.
Seine Ursprünge liegen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und seine Geschichte war eng mit der Vennbahn und dem Lager Elsenborn verbunden. Zu dieser Zeit gehörte Sourbrodt zum preußischen Kaiserreich. Das Hotel “Zum Deutschen Kaiser” war im Besitz der Familie Leyens, die auch eine Kantine im Lager Elsenborn besaß.

Wie damals üblich, war im rechten Teil des Hotels ein Nebengeschäft, in diesem Fall ein Lebensmittelgeschäft, untergebracht.
Das Hotel wurde anschließend von Emil Querinjean geführt.

Um 1932, Sourbrodt gehörte inzwischen zum belgischen Staatsgebiet, übernahm Jean Joseph Rauw das Geschäft. Der Name wird in “Hotel de la Gare” und später “Restaurant de la Gare” oder noch “Café-Restaurant de la Gare” geändert. Abgesehen von der kleinen Bahn nach Elsenborn gibt es im abgelegenen Sourbrodt nur wenige Verkehrsmittel. So betreibt Joseph Rauw auch ein “Auto-Taxi”-Geschäft. Nach seinem Tod im Jahr 1959 führt seine Frau das Geschäft weiter. Nach ihrem Tod im Jahr 1992 werden 3 Jahre benötigt, um alle Besitzungen zu inventarisieren.

Im Jahr 1995 werden die Besitzungen öffentlich verkauft. Das Geschäftslokal und die dahinter liegenden Wiesen werden von dem Naturliebhaber Marc Van Dievel gekauft. Die Räumlichkeiten werden modernisiert und in Café-Pension Ulenspiegel umbenannt. Er organisiert regelmäßig Ausflüge mit der Kutsche oder dem Planwagen und sogar mit dem Schlitten. Auf seiner Postkarte lesen wir: “Hotel, Streichelzoo, Pferdepension. Zimmer, Heuboden (spielen, schlafen). Planwagenfahrten, lebendes Museum.”
Anekdote : Mehrere Szenen des Films “Soeur Sourire” von Stijn Coninx wurden 2008 in den Zimmern und im Hotel gedreht. Soeur Sourire wurde mit ihrem Lied “Dominique” weltberühmt.
Im Jahr 2024 wurde es von seinem Sohn Pieter gründlich renoviert und in ein Zwei-Sterne-Hotel umgewandelt.